Die etwas andere Vita

Guten Tag,

Geboren wurde ich 1953. Nach der Volksschule lernte ich Kaufmann im Einzelhandel. Manch einer sagt, dass hier Krämerseelen ausgebildet werden. Diese haben aber den Vorteil, dass sie sehr Kostenbewusst sind. Während dieser Ausbildung lernte ich viele fachlichen Dinge und das wirklich Wichtige für mein zukünftiges Leben. Die Beschaffung von Informationen und den Umgang mit Menschen.

Mein damaliger Ausbildungsleiter hat uns immer wieder gesagt:

"Ihr müsst nicht alles Wissen und schon gar nichts auswendig lernen. Ihr müsst aber wissen wie man an Informationen kommt und diese verarbeitet. Damit baut Ihr im Laufe der Jahre einen Wissensschatz auf, den euch keiner mehr nehmen kann. Der zweite Baustein zum Erfolg ist der Umgang mit Menschen. Nehmt euch die Zeit anderen zuzuhören und die Bedürfnisse dieser Menschen zu ergründen."

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Herrn Kikartz für die Ausbildung bedanken, die nicht nur dem Erlernen eines Berufes galt, sondern uns für das Leben geprägt hat.

Mein Leben entwickelte sich. Abitur auf den zweiten Bildungsweg, Studium Betriebswirtschaft und Maschinenbau, einige Jahre in der Verfahrenstechnik Umweltschutz, mehrere Jahre technischer Außendienst mit Auslandserfahrungen in Asien, Ausbildereignungsprüfung, usw. Der Alltag hatte mich gefangen genommen. Also neue Bestandsaufnahme. Ergebnis der Bestandsaufnahme:

"Es muss sich etwas verändern!"

Das Ergebnis war die Absolvierung der Managementakademie. Neues Wissen aufbauen war das Ziel. Ich hatte ja gelernt wie es geht. Nach erfolgreichem Abschluss öffneten sich die Grenzen zur damaligen DDR. Mein Wissen, meine Lebenserfahrung und meine Lebenseinstellung waren gefragt. Koordinieren, Organisieren, Ausbilden und Schulen waren meine wesentlichen Aufgaben. Auf die Menschen zugehen, die Bedürfnisse zu erforschen, die Fähigkeiten zu erkennen und die Menschen zum Erfolg führen war das Ziel. Es machte Spaß zu sehen wie etwas Neues entstand. Zunächst konstituierte ich für das Unternehmen ein Projektteam. Mit diesem Team gründeten wir innerhalb von zwei Jahren ca. 80 Filialen und schulten ca. 5000 neue Mitarbeiter. Das geschah sowohl mit internen als auch mit externen Kräften. Als „Koordinator Ost“ trug ich sowohl die Verantwortung für das Projekt als auch für das Budget. Nach zwei Jahren erfolgreichem Aufbau Ost übernahm ich die Aufgabe das Unternehmen in den westlichen Bundesländern neu zu strukturieren. Das Ziel war eine neue Unternehmensstruktur zu schaffen, eine neue Unternehmenskultur zu erarbeiten und die Mitarbeiter auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten.

Nach einigen Jahren war die Entwicklung in den "Neuen Bundesländern" als auch in den „Alten Bundesländern“ zwar immer noch nicht abgeschlossen aber ich wollte mein Wissen auch andern zu Verfügung stellen. So gründete ich 1997 die Ulrich Schirrmann Consulting als Unternehmens und Personalberatung. Ich wollte mittelständische Unternehmen beraten. Nach einiger Zeit kam der erste Pflegedienst auf mich zu und bat um Rat. Pflegedienst, ja warum nicht, ist doch auch ein kleines oder mittelständisches Unternehmen. Also nahm ich den Auftrag an. Betriebswirtschaft, Marketing, Unternehmensstrategie, Unternehmensphilosophie, Personalführung, Mitarbeiterfortbildung, Aufbauorganisation, Ablauforganisation waren das alles Fremdworte? Nun ich habe das Unternehmen wieder auf Kurs gebracht und gleichzeitig ein neues Unternehmerbewusstsein geschaffen. Die Branche hatte mich in ihren Bann gezogen. Wie Sie gelesen haben ist mir das Gesundheitswesen nicht in die Wiege gelegt worden. Schon bald folgten weitere Pflegedienste. Wir hatten erkannt, dass es in diesem Markt ein erhebliches Informationsdefizit gibt. So ist 1998 aus bescheidenden Anfängen der pflegedienstfuehrer.de entstanden. Eine anfänglich recht bescheidene Präsentation, welche uns aber den Markt des Gesundheitswesens eröffnet hat. Heute sind wir aus dem Markt kaum noch wegzudenken. Dem pflegedienstfuehrer.de sind ca. 7000 ambulante Pflegedienste und ca. 7500 stationäre Pflegeeinrichtungen angeschlossen.

Es entwickelte sich. Beratung, Beschaffungsmanagement, Reisebüro online, usw. bis hin zur Projektentwicklung für Seniorenimmobilien. Ja, auch das war inzwischen möglich geworden, da ein Kompetenzteam aus Fachleuten der unterschiedlichsten Bereiche entstanden ist. Zu der Projektentwicklung für Pflegeheime kam das erste Krankenhaus und das erste Hotelprojekt als Senioren- und Behindertengerechtes Haus hinzu. Aber auch die Vermarktung von kompletten Krankenhausausstattungen gehört heute zu unserem Geschäftsmodell.

Getreu dem Motto - „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“ - sind wir derzeit in zahlreichen Ländern tätig. Unsere Aufgabe ist weiterhin die Beratung, die Projektentwicklung und die Projektsteuerung. Dazu bedienen wir uns auch kompetenter Fachleute aus namhaften Unternehmen.

Oft werde ich gefragt wie es weitergeht. Die Frage kann ich nicht genau beantworten. Es gibt noch sehr viel zu tun. Die Ideen werden mir sicherlich so schnell nicht ausgehen. Ich habe ja gelernt zu lernen, Informationen nutzbringend anzuwenden und erfolgreich umzusetzen.

Ein weiterer Vorteil den ich für mich geltend mache ist, dass ich nicht „angepasst“ bin und eine Meinung habe, die ich auch artikuliere. Ich bin Unternehmer und daher unternehme ich was. Ich kann das wehleidige Gejammer kaum noch ertragen, denn ich als Unternehmer habe es in der Hand die Parameter zu ergründen und zu nutzen. Unsere Väter und Großväter haben es uns vorgemacht, wir brauchen uns nur zu erinnern.

Ich würde mich freuen, wenn auch wir demnächst miteinander reden und möglicherweise auch etwas unternehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Schirrmann